Auch nach Limbach-Oberfrohna werdem in diesem Jahr Asylsuchende und Flüchtlinge kommen. Wir wollen sie herzlich willkommenheißen. Wir wissen nicht, warum sie sich auf den Weg gemacht haben. Aber wir wissen: keiner verläßt ohne Grund seine Heimat. Wir wissen nicht, was sie auf ihrem Weg zu uns erlebt haben. Aber wir wissen: sie sind froh, endlich wieder ein Dach über dem Kopf haben zu können. Alle, die zu uns kommen, sind zunächst aufzunehmen – egal, welche Aussicht besteht, dass sie dauerhaft in Deutschland bleiben können.
Am 14. September kamen deshalb knapp 100 Limbacher/-innen zusammen, die bereit sind, den zu uns Kommenden zu helfen, sie zu unterstützen. Oberbürgermeister Dr. Jesko Vogel rief dazu auf, Wohnungen und Zimmer zur Verfügung zu stellen für eine dezentrale Unterbringung. Und er freut sich, wenn die Bürgerschaft der Stadt Hilfen selbst organisiert. Was wird gebraucht? Neben Wohn-raum wird warme Kleidung und diverse Sachgegenstände gebraucht. Sie müssen gesammelt und sortiert werden. Eine medizinische Betreuung/Versorgung ist nötig – welche Ärzte sind bereit, das zu machen? Hilfe bei Behördengängen soll organisiert werden, Sprachbarrieren sollen durch Sprachkurse abgebaut werden. Durch Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten soll den Flüchtlingen die Möglichkeit gegeben werden, sich sinnvoll zu beschäftigen. Darüber hinaus können Freizeitangebote organisiert werden, Informationen über unser Land und unsere Gesellschaft vermittelt werden.
Worüber reden wir genau? Im Sozialraum IV des Landkreises Zwickau (östlicher Teil) sind bis heute keine Asylbewerber/Flüchtlinge untergebracht – im Gegensatz zum Rest das Landkreises – ein Armutszeugnis! Nun werden zum Jahreswechsel 2015/16 etwa 350 Menschen erwartet. (Das sind nur 1,4% zur derzeitigen Bevölkerung der Stadt!). Sie sollen in Gemeinschaftsünterkünften und Wohnungen untergebracht werden. Der Landkreis wird einen Betreuungsverein dafür engagieren, der für die Flüchtlinge in unserer Stadt verantwortlich ist. Sollten die z.Z. Ausgesuchten Immobilien nicht rechtzeitig bezugsfertig sein, wird es eine Notunterbringung geben, was nicht zu hoffen ist. Die Stadt Limbach-Oberfrohna hat zugesagt, rechtzeitig mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen.
Die Aufnahme der Flüchtlinge ist ein Prüfstein für uns als Gesellschaft und Sozialgemeinschaft, so Dr. Vogel. Und allen, die sich um das „christliche Abendland“ sorgen, sei in Erinnerung gerufen, das der Kern der Christentums die Sorge um den Nächsten, die Hilfe für Bedürftige ist: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. … Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen …? Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ aus: Die Bibel, Matthäusevangelium 25.
Hilfe kann man anbieten in der Stadtverwaltung, beim Bunten Bürgerforum, der Sozialen und Politischen Bildungsvereinigung oder bei facebook „Solidarität mit den Flüchtlingen in Limbach-Oberfrohna“.